Tag 8: Wanderung durchs Leutaschtal, 19km

Heute wollten wir eigentlich bis nach Telfs zum Inn wandern, aber die sehr ungünstigen Busverbindungen von dort zurück lassen uns spontan umplanen. Unser nächstes Quartier haben wir nämlich nicht dort gebucht, sondern wir bleiben 2 Nächte im Tirolerhof in Leutasch.

Hier der Blick heute Morgen vom Balkon:  sieht das nicht aus wie ein Vulkan?! . Heute wandern wir daher einen Rundweg von 19 km und sind danach sehr froh, den müden Knochen und Gelenken in der Sauna etwas Gutes tun zu können. Hier der Berg von heute Morgen am Nachmittag :

Damit geht eine wunderschöne Wanderung leider dem Ende entgegen. Morgen geht es mit dem Bus bis Mittenwald zurück und von dort über München nach Köln. Insgesamt sind wir 120 km in einer Woche auf Schusters Rappen unterwegs gewesen. Interessant, wie der Rucksack am ersten Tag vollkommen untragbar erschien und wegen falscher Justierung zu viel Gewicht von den Schultern getragen werden musste. Nachdem ich den Rucksack mit dem unteren Gurt höher gesetzt hatte wurden die Schultern entlastet. Eigentlich wurde es täglich besser und gefühlt leichter und die( in meinem Fall Fuß-) Schmerzen kann man auch ignorieren. Der Mensch gewöhnt sich eben an vieles und es ist ein schönes Gefühl, wenn man seine eigenen Grenzen überschreitet und den inneren Schweinehund bekämpft. Die Natur erdet und belohnt für die Mühe.
Nächstes Jahr muss unbedingt wieder eine Wanderwoche stattfinden: es war unsere dritte jährliche Wanderung in Serie und damit wird es nun zur Tradition 🙂 . Ich freue mich jetzt schon darauf!

Tag 7: Über die Grenze nach Tirol

Bei bestem Wetter geht es heute von Mittenwald weiter Richtung Leutasch. Das liegt schon auf österreichischer Seite in Tirol. Die Staatsgrenze liegt mitten im Wald oberhalb der Leutaschklamm.

Diese haben wir schon im letzten Jahr durchwandert und können sie daher rechts liegen lassen.

Es sind aber einige Höhenmeter mit den 12kg-Rucksäcken schwer zu überwinden. Dann öffnet sich die Ebene des Leutaschtals und wir laufen noch lange an der Leutascher Ache entlang, insgesamt sind wir heute 17 km unterwegs.

Natürlich schauen wir uns als „echte Pilger“auch einige der Kirchen auf dem Weg an, hier das Kirchlein in Leutasch- Unterkirchen :

 

Das weite Leutaschtal

Tag 5: Wallgau bis Mittenwald, 11 km

Auch wenn der Himmel  heute zwischendurch ein paar Regenschauer runterschickt, können wir die sehr passend in Gaststätten überbrücken .  Erster Halt ist in Krün. Im Osten grenzt Krün unmittelbar an den bayerischen Teil des Naturparkes Karwendel. Das breite Flussbett der Isar gilt als eines der letzten unberührten Wildflusslandschaften Europas. 

Und hier ein Kunstwerk aus einem Baumstumpf mitten im Gelände kurz nach der kleinen Kapelle Maria zur Rast .

Am späten Nachmittag erreichen wir Mittenwald.

Tag 4: Walchensee bis Wallgau, 12 km

Wir können uns kaum vom Anblick des friedlichen Walchensees trennen. Goethe soll auch so begeistert von diesem See gewesen sein, den er auf seinen Reisen nach Italien besucht hat. Ihm ist daher auch eine Bronzebüste gewidmet, die neben der Straße auf den See schaut. Auch der Maler Lovis Corinth hatte sich hier zeitweise niedergelassen. Ihm ist ein 2008 eröffnetes Museum direkt am See gewidmet, in dem u.a. 111 seiner Graphiken ausgestellt sind. Gerne hätte ich es mir angeschaut, aber der Rucksack ist einfach zu schwer ;-). Wir gehen einmal am Rand der Halbinsel mit dem süssen Namen Zwergern entlang, am Klösterl St.Anna von 1669:

Viele Radfahrer und Spaziergänger von dem ideal gelegenen Campingplatz huschen an uns vorbei, trotzdem ist es immer noch ein Ort der Ruhe:

Tag 2 : Benediktbeuern bis Kochel am See

Durch eine schöne Moorlandschaft geht es 8 km nach Kochel, unserem nächsten Etappenziel.

Immer der Muschel folgen, dem Zeichen der Jacobspilger

Hier hatte sich auch der Maler Franz Marc niedergelassen.

Wir besichtigen am Nachmittag das architektonisch gewagt moderne Franz Marc Museum. Es scheint erst nicht in die bayerische Landschaft zu passen. Es sind Bilder verschiedener klassischer Maler zum Thema „Bilder vom Lesen-vom Lesen der Bilder“ auf 3 Etagen ausgestellt, die mir gut gefallen. Leider ist fotografieren dort verboten. Irgendwie brauchen die Bilder viel Platz zum Umherlaufen und Genießen, so dass mir nach dem Besuch der Ausstellung auch der moderne kantige, aber klare Bau stimmig wirkt.
Abends gehen wir noch zum Ufer des Kochelsees und geniessen die besondere Stimmung des Sonnenunterganges:

 

Das Kloster Benediktbeuern

Wir nehmen an einer sehr interessanten Führung durchs Kloster teil. Es ist ein riesengroßer Komplex. Das älteste Kloster Oberbayerns wurde schon um 725 gegründet. Nach der Schenkung einer Reliquie des Hl. Benedikt entstand die barocke Klosteranlage ab 1669. Im Jahr 1803 beendete die Säkularisation die segensreiche Tätigkeit der Benediktiner mit dem Motto ORA ET LABORA. Seit 1930 tun hier die Salesianer (Vorbild: Franz von Sales) nach den Grundsätzen Don Boscos Gutes, Hauptsächlich in der Jugendarbeit. Eine große Jugendherberge ist dem Klostergelände angeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

Tag 1: Heute geht es los….

Meine Reiselust lässt mich schon wieder unterwegs sein. Diesmal geht es mit einer Wanderfreundin  mit Rucksack auf den Pilgerweg Isar-Inn (Bayern-Tirol) und ich grüße Euch aus dem ICE  Richtung München. Gerne nutze ich den umweltfreundlichen Zug und die Sparpreisangebote der Deutschen Bahn, um entspannt ans Urlaubsziel zu kommen.   Erstes Ziel und späterer Beginn unserer Tour wird heute Benediktbeuern südlich von München sein. Auch von hier sind auch schon vor Jahrhunderten die Pilger Richtung Santiago de Compostella unterwegs gewesen. Auf deren Spuren wollen wir wandeln, mit unserem Gepäck für eine Woche auf dem Rücken. Ich bin absoluter Alpenfan und freue mich so sehr, meine geliebten Berge wieder zu sehen! Das altehrwürdige Kloster empfängt uns im Abendlicht: