Südtirol / Seiser Alm

Mit dem Bus bis Seis und von dort mit der Kabinen-Umlaufbahn hinauf ins Landschaftschutzgebiet der Seiser Alm.

Hier hat man den Durchblick
Blick auf den Schlern

Der empfangende Ort Compatsch -eigentlich nur eine Anhäufung von Hotels meist für den touristischen Winterbetrieb- liegt auf 1850 m. Zum Glück hat man es hier schon geschafft, die Besucher des überwältigenden Hochplateaus unterhalb des Schlerns bis auf wenige Ausnahmen komplett auf Bahn und Bus zu beschränken. Ich war als Skifahrerin schon mehrfach im März auf der Seiser Alm und habe beste Erinnerungen an die perfekte Kombination aus Schnee, Sonne und Rundumsicht auf das Hochgebirge.

Doch auch nun erstmals im Sommer scheint das Angebot von Rundwegen unendlich und die Aussicht in jede Richtung atemberaubend schön.

Etliche Bewirtungsbetriebe bieten Gelegenheit, sich mit Getränken und Speisen auf robusten Bänken mit Blick auf die faszinierende Bergwelt rundum zu stärken. Sie sind meist an den Bergstationen der Sessellifte gelegen, die auch jetzt im Sommer die bequemen Besucher transportieren. 

Den Wanderern stehen viele angenehme Wege zur Verfügung, sogar mit Fahrrädern und Kinderwagen kein Problem. Aber auch für alpine Touren zählt das Schlerngebiet zu den schönsten Wandergebieten Südtirols.

Die Kühe bleiben vom Tourismus rundum zum Glück unbeeindruckt
Bergstation eines kleinen Winterliftes
Genießen erwünscht

Imkerei Museum Oberbozen

Ein sehr lohnenswerter Ausflug und vielleicht noch ein Geheimtipp ist ein Besuch des über 500 Jahre alten „Plattner Bienenhofes“ oberhalb von Bozen.

Die Anreise erfolgt gemütlich von Bozen aus mit der Rittenbahn und ich genieße  den Blick auf den Ort im Tal und die wunderschöne Bergwelt drumherum.

Rittenbahn
Blick aus der Seilbahn
„Bahnhof “ Oberbozen

Von der Bergstation Oberbozen nehme ich die  Bimmelbahn und fahre bis zum Haltepunkt „Wolfsgruben“.

Hier wird noch klassisch „gebimmelt“

Von dort nur noch wenige Minuten Fußweg zu einem malerischen Hof in einzigartiger Lage auf der Spitze eines Wiesenhanges.

Blick von der Bimmelbahn aus…
…und da ist das Bienenmuseum schon

Die Bozner Kaufmannsfamilie Gramm hat den Plattnerhof in den 90er Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt vorbildlich saniert und zu einem Bienenmuseum umgestaltet.  Es wurde von zwei betagten Schwestern übernommen, die bis dato noch ohne Strom und Wasseranschluss dort wohnten.

Seiteneingang Plattnerhof

Der prächtige Hof ist heute Sitz der größten Privatsammlung über die Südtiroler Imkerei und ein Denkmal bäuerlicher Bau-und Lebenskunst.

Garten mit Fernblick

Ein lehrreichenr Parcours im weitläufigen Gartenbereich lässt bei einem kleinen Rundgang viel Interessantes über die fleissigen Bienchen erfahren. Zudem macht ein kleines Quiz, das man am Eingang in die Hand gedrückt bekommt, die Wissensaufnahme noch kurzweiliger und ist nicht nur für Kinder eine nette Idee.

Links Marc Gramm, der den Besuchern beratend zur Seite steht
Heiliger Ambrosius als Schutzpatron der Bienchen
Blick von der Galerie aus

Im Innenbereich gibt es dann vom engagierten Imker einen wirklich mitreissenden Vortrag. Selten habe ich jemanden für das, was er tut so „brennen“ sehen. Der Funke springt über -so interessant hatte ich mir das soziale Leben der Bienen und die Imkerarbeit gar nicht vorgestellt.

Alte Bienenstöcke

Zum Abschluss kann ich noch aus dem umfangreichen Sortiment um Honig herum Produkte kaufen und auch viele Honigsorten verkosten. Mit viel Wissen und einer vollen Tasche geht es nach fast 2 Stunden wieder zufrieden bergab.

Sammlung im alten Kellergewölbe

Mehr Informationen findest du unter www.museo-plattner.it

Messner Mountain Museum in Bozen / Schloss Firmian

Auseinandersetzung Mensch-Berg

Das Herzstück des Messner Mountain Museums, MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, thematisiert die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Zwischen Schlern und Texelgruppe draußen – Kunst, Installationen, Reliquien drinnen – gibt die großräumige Anlage einen Parcours vor. Die Wege, Treppen und Türme führen die Besucher aus der Tiefe der Gebirge, wo Entstehung und Ausbeutung der Berge nachvollziehbar werden, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Orientierungshilfe und Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus unserer Tage.

Das Schloss ist ein wichtiges politisches Symbol für die Südtiroler: 1957 fand hier unter der Führung von Silvius Magnago die größte Protestkundgebung in der Geschichte des Landes statt. Über 30.000 Südtiroler versammelten sich in der Burganlage, um gegen die Nichteinhaltung des Pariser Vertrages zu protestieren und eine eigenständige Autonomie zu fordern („Los von Trient”). 1996 wurde die Ruine von der Autonomen Provinz Bozen erworben. Im Weißen Turm des Schlosses befindet sich eine Dauerausstellung über die Geschichte von Sigmundskron.

Extrem vielfältig ist diese Ausstellung, die mich schon beim Eintritt in das Innengelände zum Staunen bringt. Kunst im Freien finde ich faszinierend, und das bei diesem herrlichen Kaiserwetter. Ein Hauch von Tibet in Südtirol, die Mischung ist sehr gelungen.

Messner stellt sich nicht in den Vordergrund seiner Ausstellung. Hier spürt man aber im Hintergrund die Kraft und Intensität eines starken Menschen, den ich unbedingt als hochsensibel einschätze. Die Mischung aus Neugier, lebenslangem Lernenwollen, einem gewissen Hang zum Weltverbessern und Feinsinnigkeit in der Gestaltung eines solchen Museums (eins von inzwischen 6!) lässt schnell Begeisterung aufkommen.

Das gelungene Zusammenspiel von Kunst, Wissensvermittlung und Historie lässt mich ins Schwärmen geraten und ich kann mich kaum sattsehen an den Exponaten und der Burganlage selbst. Der Umbau ist eine architektonische Glanzleistung. Wie schön, dass Messmers Gelder hier in ein zeitüberdauerndes Objekt geflossen sind, die zusätzlich noch Historisches bewahren.

„Im Berg“
Das bringt Messmers Lebenswerk wohl auf den Punkt

Erdpyramiden am Ritten

Der heutige Ausflug bringt uns mit der Ritten- Seilbahn von Bozen zunächst nach Oberbozen. Der Ausblick auf die Dolomiten dabei ist wirklich atemberaubend, schon bald liegt Bozen winzig klein unter uns.

Bergstation der Rittenbahn

In Oberbozen steigen wir in die Schmalspurbahn um. Die Schmalspurbahn, die heute die letzte ihrer Art in ganz Südtirol ist, verkehrt zwischen Oberbozen und Klobenstein als Hauptstrecke und einige Male die Nebenstrecke Maria Himmelfahrt mit historischen und moderneren Triebwagen.

Bahnhof der „Bimmelbahn“

Eine Fahrt mit der Rittnerbahn, die Besucher von 1907 bis Mitte der 60er-Jahre auf den Ritten heraufbrachte, ist auf jeden Fall ein nostalgisches und romantisches Erlebnis. Darüber hinaus reist es sich mit diesem Zug entspannt durch die wunderbare Landschaft und die ausgedehnten Wälder, während Du einen besonderen Rundumblick genießen kannst. Wirklich zauberhaft.

Es geht etwas bergab
Klobenstein
Klobenstein
Kirche in Klobenstein

Mit einem entspannten Spaziergang nähern wir uns den Erdpyramiden am Rittner Hochplateau, die höchsten und schönsten in ihrer Form in ganz Europa.

Erster Blick auf die Erdpyramiden

Nur wenige Kilometer von Klobenstein entfernt erreichen wir den Ausblickspunkt auf das seltene Naturwunder.

Erdpyramiden bestehen aus kegelförmig aufgeschüttetem Lehm und dem darauf liegenden Felsbrocken und bilden oft bizarre Landschaftsformen. Entstehen können sie in Böden aus späteiszeitlichem Moränenlehm, der hier am Ritten vom Eisacktaler Hauptgletscher und einigen lokalen Nebengletschern zurückgeblieben ist.

Die Rittner Erdpyramiden stellen eines der einzigartigsten geologischen Phänomene in der Provinz von Bozen dar. Ihr Ursprung geht auf die Eiszeit zurück.

Am Ende der Pyramiden findet sich ein Gesteinsblock, der oft auch als „Hut“ bezeichnet wird. Das ist schon alles sehr besonders und enorm beeindruckend.

Eigentlich weiss ich nicht was faszinierender ist: der Blick auf die Erdpyramiden oder die dahinterliegende Berglandschft bei Traumwetter.

Beliebtes Ausflugsziel
Letzter Blick von der Gondel auf den Schlern bei der Rückfahrt mit der Seilbahn

Schloss Runkelstein/ Bozen

Heute schaue ich mir das „Bilderbuch-Schloss“ auf einem Felsen über Bozen an, mit dessen Bau schon 1237 begonnen wurde.

Im Jahr 1385 erwarb das bürgerliche Brüderpaar Franz und Niklaus Vintler die Burg. Sie wollten in der Liga der Adligen mitspielen und Eindruck schinden und ließen die gesamte Anlage mit einzigartigen Wandmalereien versehen.

Innenhof mit bemalten Wänden rechts

Diese gehören heute zu den weltweit umfänglichsten noch erhaltenen nicht religiösen Freskenzyklen des Mittelalters . Aus Ihnen kann ich mir ein hervorragendes Bild von der damaligen höfischen Welt, der adligen Kleidung und des Turnierwesens machen -fast wie ein aufgeklapptes Bilderbuch, in dem ich staunend lese.

Ist sie nicht apart?

Ich bin sehr angetan von dieser wunderbaren Zeitreise…

Ein lauschiges Plätzchen
Na, da tut sich doch was bei den beiden?

Die gesamte Burg ist aufwendig restauriert und mit architektonisch passenden Treppen und Glaselementen ausgestattet worden.

Blick über Bozen von der Burg aus

Von hieraus kannst du ganz bequem auch zu Fuß einen schönen Spaziergang am Fluss zurück nach Bozen machen.