Es ist schon eine besondere Stadt. Natürlich: die Lage, komplett vom Wasser umgeben. Doch was mir hier erst beim zweiten Aufenthalt so richtig klar geworden ist: Es fahren weder Autos noch Räder auf der Hauptinsel. Es ist RUHE. Abgesehen von Touristenpulks, von denen es aber im November nicht so viele wie im Sommer gibt, man kann ihnen eher aus dem Weg gehen. Herrlich, und genau das ist mein Ding als Hochsensible. Ich nehme euch mit auf meinen viertägigen November-Trip:
Schon die Anfahrt mit dem Schiff vom Flughafen Marco Polo ist ein Erlebnis: welcher europäische Flughafen hat schon eine Schiffsanlegestelle? Ich kenne zumindest keinen.
Unsere „Taxifahrt“ vom Flughafen aus erfolgte per Boot. Wunderbar, sich auf diese Weise der Stadt zu nähern. Das „i-Tüpfelchen “ war, dass unsere Linie den Canal Grande abfuhr, weshalb wir auf diesem Weg sofort ein Stück Stadtrundfahrt machen konnten.
Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus-soviel architektonische Schönheit und dazu diese einzigartige Atmosphäre, als ob die Zeit stehengeblieben sei.
Nach Bezug unserer zentral gelegenen Unterkunft (Appartement auf zwei Ebenen) machen wir noch einen ersten Bummel durch die ruhigen Gassen, kurz nach dem Regen:
Am nächsten Morgen:
Wir haben von zu Hause aus online den frühen Eintritt in den Dogenpalast gebucht und machen uns durch die erwachende Stadt auf den Weg zum Markusplatz.
Hier an der Piazza Stafano frühstücken wir und sitzen tatsächlich mit Anorak draußen vor dem Café, weil es uns von so vielen anderen Unerschrockenen vorgemacht wird. Das würden wir zu Hause im November auf keinen Fall machen, aber es macht Spaß. Außerdem macht man dabei relativ schnell für andere den Platz frei ;-).
Durch die Onlinebuchung und die frühe Morgenstunde können wir an den sich vor der Kasse bildenden Besuchermassen sofort in den Dogenpalast hinein. Schon das Treppenhaus hat einen Wow-Effekt:
Das ist mal ein interessantes Museumserlebnis. Einerseits die angenehm gestalteten Informationswände und dann die von bedeutenden Künstlern gestalteten Wände und Decken des riesigen Gebäudes selbst.wie schön, dass alles so gut erhalten ist.
Der Dogenpalast ( Palazzo Ducale) in Venedig war seit dem 9. Jahrhundert Sitz des Dogen und der Regierungs- und Justizorgane der Republik Venedig.
Der Palast war Regierungs- und Verwaltungszentrum der Republik und zugleich Symbol der Größe und Macht der Seerepublik Venedig. Das erkennt man natürlich auch in der hochwertigen und kunstvollen Inneneinrichtung der großzügig gestalteten Säle.
Kaum zu glauben, wie riesig die Gebäude des Dogenpalastes sind, man kann sich problemlos einen halben Tag dort aufhalten.
Angeschlossen sind die Gefängnisanlagen, die auf zwei Gebäude verteilt sind– beide Teile sind durch die Seufzerbrücke verbunden. Im Dogenpalast selbst befinden sich einige ausgesprochen feuchte Gefängniszellen im Erdgeschoss, die berüchtigten 19 „Pozzi“, nichts für Rheumatiker 😉 und weiter oben die „Piombi“, die sogenannten Bleikammern direkt unter dem bleigedeckten Dach – daher der Name.
Die Zellen im Dogenpalast waren ausschließlich für Staatsgefangene und Hochverräter. Für den üblichen Justizvollzug gab es eigene Gefängnisse im Stadtgebiet.
Wer nach Venedig kommt, sollte sich also den Dogenpalast unbedingt ansehen. Eine wunderbare Zeitreise.
Am nächsten Tag steht das Peggy Guggenheim Museum auf dem Programm.Schon der Fußweg dorthin ist aufgrund des Morgennebels etwas Besonderes:
Die Peggy Guggenheim Collection ist eine Sammlung moderner Kunst.
Die Sammlung befindet sich im Palazzo Venier dei Leoni direkt am Canal Grande, ein nur einstöckiger Palast, der nie zu Ende gebaut wurde. Das Museum wurde im Jahr 1980 eröffnet. Hier hat Peggy Guggenheim auch ein paar Jahre selbst gelebt.