11. Tag Jacobsweg

Der Tag beginnt im Regen, der jedoch im Laufe desTages nachlässt. Guter Dinge verlasse ich meine supertolle Unterkunft und verabschiede mich auch von den amerikanischen Mitreissenden, mit denen ich gestern so einen geselligen Abend erleben durfte.

Tolle Gespräche

Durch den Regen ist eine besondere Atmosphäre entstanden. Hier im Bild ein klassischer galizischer Kornspeicher auf Stelzen, den man in fast jedem Garten findet. Wird gerne zB für Mais genutzt.

„Horreo“
Und noch einer
Weiter auf dem Camino.

Ein paar Blumenfotos für gleichgesinnte Naturliebhaber.

Regentropfen auf den Blüten

Deshalb bin ich auch immer so langsam unterwegs, weil ich an solchen kleinen Augenweiden einfach nicht vorbeigehen kann, ohne ein Foto zu machen.

Schöner „Fingerhut“ am Wegesrand

Weiter zum Ort Arcade, wo der Weg wieder über eine alte Römerbrücke führt.

Durch ein Dorf…
…erstmal nur bergauf.
Gut beschildert..

…und bewacht.

Bald folgt ein längerer Waldabschnitt …

..mit Resten eines alten Römerweges.

Die Verkaufsstellen bieten Obst und Jacobsmuscheln (Symbol der Pilgerer) und vor allem Krimskrams. Man kann sich auch einen Stempel in seinen Pilgerpass drücken lassen. Ich persönlich finde diese Stände zu kommerzialisiert, aber das Geschäft mit den Pilgern gehört seit Jahrhunderten mit dazu und sei den Galiziern gegönnt.

Verkaufstand mitten im Wald
Plötzlich eine große Baustelle
Rose inmitten der Weinreben

Eine wirklich abwechslungsreiche schöne Strecke heute bis Pontevedra.

Eukalyptusbäume

Wie Ihr wisst, mag ich lieber „leere“ Fotos, d.h. ich versuche eher die stillen Momente einzufangen statt anderer Personen. Heute ist Sonntag und es sind aufgrund der Nähe zu Santiago viele Camino-Tagesausflügler auch in kleinen Gruppen unterwegs.

Wegweiser zu einem Café

Mich stören laute Unterhaltungen im Wald und so lasse ich diese Leute gerne an mir vorbeiziehen oder überhole. Dies nur zur Erkäuterung, um kein falsches Bild wiederzugeben.

Und nach 20 km Ankunft in Pontevedra. Ein bisschen Klugscheissern muss jetzt sein:

In Pontevedra, einer Stadt mit einer langen Seefahrts- und Handelstradition, befindet sich einer der wichtigsten und elegantesten Altstadtkerne Galiziens. Neben der Ria von Pontevedra erstreckt sich das Labyrinth aus Straßen und Plätzen der alten Stadt, wo bedeutende zivile und religiöse Bauwerke stehen.

Schon seit sie von den Römern Ad Duos Pontes getauft wurde, hat das Meer den Charakter Pontevedras im Lauf der Jahrhunderte in Form von Werften, Fischerhäfen und einer intensiven Handelsaktivität stark geprägt.

Hier noch ein paar Eindrücke vom anschließenden Stadtrundgang:

In die Kuppel kannst du über Treppen hochsteigen

Die Pilgerkirche besitzt die kuriose Form einer Jakobsmuschel und ist der Jungfrau Maria gewidmet.

Pilgerkirche 18. Jh.

In der Pigerkirche findet täglich um 19.30 Uhr eine spezielle Pilgermesse statt.

Ehemaliges Kloster der Franziskaner.

Direkt neben der Pilgerkirche steht die Kirche des St. Franziskus, ehemalige Klosterkirche.

Blick von dort

Sie wurde zwischen dem 14. und dem 15. Jahrhundert erbaut und gehört zum Typus der Bettelordenskirche in Galicien. Der Baustil ist gotisch. Sie hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes mit einem einzigen Kirchenschiff und einem Querschiff.

Innenraum

Mir gefallen diese schlichten Naturstein-Innenräume sehr gut. Sie strahlen eine gewisse Wärme aus.

Beeindruckender Altarraum mit gotischen Fenstern.
Historischer Stadtkern
Altstadt, nur zufällig auf dem Foto leer

Und abschließend eine weitere beeindruckende Kirchenfassade der Basilika Santa Maria La Mayor. Leider war sie geschlossen.