St. Colomansfest in Schwangau

An jedem 2. Sonntag im Oktober findet in Schwangau das Colomansfest mit dem Colomansritt statt. Es ist ein absoluter Glücksfall, dass ich genau an diesem Wochenende in meinem geliebten Allgäu bin und auch noch so riesiges Glück mit dem Wetter habe: blauer Himmel pur.

Aus den umliegenden Gemeinden kommen die stolzen Reiter in Trachten auf ihren wunderschön geschmückten Pferden oder in Kutschen und sammeln sich zunächst parallel zur Hauptstraße in Schwangau.

Es ist eine sehr positiv aufgeladene Atmosphäre. Man sieht den gepflegten und hübsch geschmückten Pferden die viele Arbeit an, die sich ihre Besitzer mit ihnen gemacht haben.

Im Hintergrund ist Schloß Neuschwanstein zu erkennen. Ich mag diese Gegend besonders, weil es so viel Wiesenfläche gibt, die mit ihrem saftigen Grün den Augen so gut tut ;-).

So, nun folge ich einigen Pferden und anderen Teilnehmern und bin gespannt, wo sich alle zum Festzug sammeln werden.

Am Straßenrand stehen Touristen und Einheimische erwartungsvoll. Es erinnert ein wenig an Karneval, nur in einheitlichen Kostümen.

Endlich geht es mit Musikbegleitung los, imdem sich eine Kapelle an die Spitze stellt und den Umzug bis St. Coloman führt.

Die Presse läuft mit…

Der Klerus darf nicht fehlen…

Sind die Tiere nicht aussergewöhnlich schön?

Jetzt geht es in feierlicher Stimmung gemeinsam bis zur Kirche St.Coloman, die sich mitten auf den Wiesen vor der Alpenkulisse befindet.

Gute Laune überall…

Das schöne Kirchlein im Sonnenschein…

Hier findet nun ein Gottesdienst unter freiem Himmel statt:

Und die Pferde warten brav und sittsam auf den Wiesen, bewegen sich kaum bzw. werden von den Reitern ruhig gehalten. Es ist insgesamt eine sehr ruhige, friedliche und bewegende Atmosphäre, wie ich sie selten irgendwo so erlebt habe.

Ich kann mich kaum an den schön gekleideten Menschen und edlen Tieren sattsehen. Den Teilnehmern merkt man den Stolz an, Teil des Ganzen sein zu dürfen. Sie strahlen um die Wette und sitzen mit würdevoller Körperhaltung auf den prachtvollen Tieren.

Die Wurzeln des Festes reichen bis ins Jahr 1012 zurück. Der irische Mönch Coloman rastete auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land genau dort, wo heute die Kirche zu seinem Gedenken steht.

Unschuldig der Spionage verdächtigt, erhängte man ihn dummerweise. Vermutlich hat man den Fehler später entdeckt, ein schlechtes Gewissen gehabt und ihn nun mit einigen Wundern in Verbindung gebracht. Auf jeden Fall gilt er besonders im Süddeutschen Raum nun als Heiliger und Schutzpatron des Viehs.

Ist das nicht ein Traumwetter? Da hat es Petrus gut gemeint mit den Teilnehmern.

Begraben ist Coloman aber übrigens in Österreich, im Stift Melk an der Donau, obwohl er hier auch ein wunderschönes Plätzchen gehabt hätte.

Leider habe ich im Gottesdienst vermisst, dass die unglückselige Vorverurteilung des braven Pilgers dazu genutzt wurde, um auf Parallelen zu unseren heutigen Flüchtlingen hinzuweisen und für eine menschliche Sichtweise zu plädieren.

Zugspitze

Eigentlich dachte ich, dass der Andrang an einem Samstag bestimmt so stark sein würde, dass ich den Ausflug zur Zugspitze nicht genießen könnte. Doch erstaunlicherweise ist morgens gegen 10 Uhr der Parkplatz in Ehrwald kaum belegt und ich kann um 10.20 Uhr ganz entspannt von der österreichischen Seite aus mit der Seilbahn auf Deutschlands höchsten Berg fahren.

Das Wetter ist traumhaft und der wolkenlose Himmel lässt einen extrem guten Fernblick zu:

Es gibt sogar die Möglichkeit, an einer Führung mit vielen Hintergrundinformationen zur Geschichte der Zugspitze und der Zugspitzbahn teilzunehmen.

Am 27. August 1820 schaffte es Josef Naus als erster Mensch den Gipfel zu besteigen.

Auch in einem Museum erfährt man in Filmen und Schautafeln viel zur extremen Mühe der ersten Bauten auf der Zugspitze, wobei die Materialien mit Packeseln hochgebracht werden.

Seit 1926 kann man mit der Seilbahn auf die Zugspitze fahren.

Und sogar auf dieser Höhe -immerhin 2962 m- erfreut mich ein Kunstwerk:

Übernachtungsmöglichkeiten auf der Zugspitze bietet die Münchner Hütte:

Die Grenze zwischen Bayern und Tirol befindet sich auf der Mitte des Gipfels:

Der Blick auf die deutsche Seite zeigt deutlich den Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen:

Um auf den absolut höchsten Punkt mit dem Gipfelkreuz zu kommen, muss man schon ziemlich schwindelfrei sein. Mir reicht das Foto:

Insgesamt ein lohnendes Ausflugsziel. Es ist wirklich etwas Besonderes, diesen Ausblick zu genießen: