9. Tag Jacobsweg

Heute wieder sehr unterschiedliche Eindrücke, weil ich zunächst den „Inlandsweg“ dem Weg am Strand vorgezogen habe.

Es geht los in Sabaris über eine historische Brücke. Das hat ein besonders Pilger-Flair.

Es folgt ein absolut stiller Weg, auf dem ich die angenehme Morgen -Atmosphäre genießen kann. Ein Moment, indem ich sehr zufrieden damit bin, so ganz alleine unterwegs zu sein. Das ist durchaus nicht immer so.

Ich entdecke diese Kirche
Und schaue mir den Innenraum an.
Im Kirchgarten der fast 400 Jahre alte Olivenbaum.
„Kirchstrasse“, wie passend

Die Beschriftung ist anfangs noch hervorragend.

Nicht zu übersehen.

Sehr liebevoll an einer privaten Hauswand der Gruß an die Pilger:

Bemalte Fliesen

Irgendwann verliere ich die Orientierung. Und genau in diesem Moment kommt ein Einheimischer vorbei, der sowieso gerade seine Runde macht und mich und eine junge Polin unter seine Fittich nimmt. Sehr bestimmt und dann schweigsam führt er uns durch ein Labyrinth durch Wäldchen am Rande des Industriegebietes hinaus zum nächsten Örtchen Nigran.

Wir dackeln hinterher. Den hat bestimmt der Himmel geschickt.

Sein Tempo über ca 2 km halte ich kaum durch, ich bin doch eher langsam. Er hat allerdings auch keine 7 kg auf dem Rücken.

Das hätten wir nie alleine gefunden.

Er erzählt vom Camino Frances (800 km von Frankreichs Grenze bis Santiago), den er in 30 Tagen geschafft hat. Kaum zu glauben, starke Leistung. Turbo aus meiner Perspektive. Danke, Juan oder wie immer auch dein Name war.

Danach folgt wieder eine ländliche Phase

Hohlweg leicht bergauf
Es lichtet sich
Blick auf die Bucht zurück von Bayona
Toller Ausblick gegen Mittag
Straße runter Richtung Strand
Toller feiner Sandstrand, und so leer

Nach etlichen Kilometern und auch Umwegen (ich folgte heute nur dem Gefühl und nicht unbedingt Navy, das macht Strecke sag ich Euch!)

Wunderschön
Ein Flusszulauf wird überquert
Beliebter Strand von Samil vor Vigo

Und nun nochmals rechts ab, Hügel hoch, es ist nach 16 Uhr und ich bin körperlich am Ende. Noch 6 km. Der komplette Körper besteht aus Schmerz. Der Kampf mit dem inneren Schweinehund: „Nein, ich nehme nicht den Bus!“, obwohl ich Dutzende von Haltestellen passiere.

Großstadt in Sicht.

Ich hab mir das ja freiwillig ausgesucht, jetzt muss ich tapfer sein. Erstaunlich, wie der Mensch eigene Grenzen wahrnimmt und auch überschreiten kann.

Erneut Richtung Meer
Kunst am Bau bringt mich zum Lächeln

Handy-Akku ist leer, mein Akku quasi auch.

Vigo Innenstadt

Ich schleppe mich glücklich zum heutigen Stadthotel. Schlicht, aber sauber. Dusche kalt, aber egal. Ausruhen.

Hotel Nautico in Vigo
Hafen

Der Stadtbummel reduziert sich quasi auf Null, hier der einzige Schnappschuss an der Promenade

Nach 26 km reicht es für heute