Spontan haben wir noch Karten für eine Aufführung in der Arena in Verona ergattern können. Ich dachte bisher, dass man die Karten Monate zuvor bestellen muss und dass sie horrend teuer seien, aber hier wird volksnah gedacht und es gibt erschwingliche Karten für „Jedermann“.
Der Spaziergang in die Altstadt führt an der Etsch lang, die später durch Südtirol fließt („Etschtal“).
So komme ich auf diese Weise zu meinem dritten Verona-Besuch, aber dort kann man immer etwas Neues entdecken oder das Alte nochmals genießen.
Die Statue von Dante gefällt mir besonders gut. Sie wurde aus weissem Carrara-Marmor geschaffen und sein Gewand fällt wie Stoff, welch ein Kunstwerk.
Dante (1265 – 1321) war ein italienischer Dichter und Philosoph. Er schrieb die „Göttliche Komödie“ nicht wie damals üblich in Latein, sondern in Altitalienisch bzw. Toskanisch. Damit erhob er das Italienische zur Kultursprache und wird wohl daher auch heute noch so verehrt.
Arcor della Costa, Eingang zur Piazza dei Signori.
Noch ein letzter Aperol am wuseligen Piazza delle Erbe, dann quer durch die Stadt durch die edle Einkaufsmeile (überall Marmorboden, alles sauber, welch ein Genuss!)
Zum Glück sind diejenigen Zuschauer um uns herum (leider recht viele), die während der ersten Akte ständig fotografiert haben und immer wieder in WhatsApp geschaut und gepostet haben, nach der Pause nicht mehr da. Sie saßen wohl mehr für ihre Fangemeinde als für sich dort. Ich empfand das als sehr störend.
Wie mir die Aufführung gefallen hat? Ehrlich gesagt wird Aida nicht meine Lieblingsoper. Ich fand einige Arien der Aida sehr viel Gejammer, sorry, aber das hätte man kürzen können ;-).
Insgesamt 4 Stunden muss man auch aushalten können. Zum Glück waren die Steine von der Tagessonne schön warm und es war ein wunderbarer Sommertag.
Ferner mag ich die ganz moderne n Inszenierungen nicht gerne, da bin ich hoffnungslos altmodisch. Panzer als Randkulisse der Arena mögen politisch korrekt und gesellschaftspolitisch aufrüttelnd sein, aber ich brauche das Abtauchen in die Musik ohne den Hinweis auf die furchtbaren Geschehnisse der Jetztzeit. Ich möchte mich nur entspannen. Ist eben so.
Trotzdem war die Aufführung gesamt mit den vielen Statisten, Chormitgliedern und funkelnden Kostümen ein Augen- und Ohrenschmaus. Die Akustik ist traumhaft, die Sänger und Sängerinnen sind natürlich Weltklasse und die Atmosphäre einfach besonders, unbeschreiblich, muss man erlebt haben.