Tag 11: Nicolai Astrup -ich entdecke einen Maler!

Der junge Nicolai

Noch nie von im gehört, erst durch einen Reiseführer habe ich ihn entdeckt! Sieht er nicht schon wunderbar verträumt aus?

Nicolai Astrup bietet eine ergreifende Geschichte. Geboren wurde er 1880 in   Bremanger, an der Westküste Norwegens. Schon früh hat er sein Talent zum Malen entdeckt, das sich aber nicht mit den Plänen des Herrn Papas, der als Pfarrer seinen Sohn auch zu einem solchen ausbilden lassen wollte , vertrug. Irgendwie hat er sich aber doch durchgesetzt und Sponsoren gefunden, die ihn schon früh unterstützten. Interessant finde ich, dass er schon als Kind an Asthma gelitten haben soll (hat der Vater ihm die Luft zum Atmen genommen durch seine Autorität?) und ihm ein bekloppter Arzt wohl später als Medizin das Rauchen empfohlen hat, was ihm auch das frühe Ende beschert haben mag. Er ist nämlich schon mit 48 an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, die seine vorgeschädigten Lungen nicht überstanden haben. Seine  Frau und spätere Mutter seiner 8 Kinder hat er kennengelernt, als sie erst 14 war (und er 26!).  Mit 15 hat er die Bauerntochter mit vielen künstlerischen Talenten  geheiratet und es war definitiv die große Liebe. Sie hatten wohl nie viel Geld, bekamen aber eine Reise durch Deutschland, Italien, Spanien bis Algerien gesponsert. Aus Liebe zu seiner Heimat haben sich die zwei dort niedergelassen, wo er groß geworden war, weil ihm kein anderer Ort auf der Welt so gut gefallen hat. Kann ich gut verstehen, seht her:

Er hat in seiner ersten Zeit (so um die 20) wohl recht düster gemalt. Die Bilder wurden dann mit der Ehe und jedem neuen Kind immer farbenfroher und fröhlicher- ist das nicht toll? Leider wurde die Frau mit 8 Kindern im Alter von 2 bis 17 schon Witwe und ich frage mich wirklich, wie sie das so gewuppt haben mag. Sie waren mit ein wenig Anbau und Kühen und Hühnern Selbstversorger, aber auf dem kleinen Grundstück am Hang wird nicht viel Anbau möglich gewesen sein…seht selbst:

Das erste Wohnhaus stand zuerst unten direkt am Fjord, wurde dann aber abgetragen und etwas oberhalb wieder aufgebaut. Zuerst ohne Holzboden und mit Feuerstelle mitten im Raum. Ob es im Winter überhaupt richtig warm wurde? Nicolai steckte dann sein knappes Geld in die Erweiterung des Hauses, um auch später für die Kinder genug Raum zu schaffen.

Trotzdem blieb alles bescheiden, aber in einer traumhaften Umgebung. Schade, dass er seine Kinder nicht mehr aufwachsen sehen durfte. Der letzte Sohn, der bei seinem Tod 1928 gerade 2 Jahre alt war, lebt übrigens heute noch hochbetagt in Schweden. Er ist Ingenieur geworden, hat aber hobbymäßig auch gemalt.

Nicolais Atelier

Auf jeden Fall mag ich seine Bilder, von denen einige Originale in der Galerie  oberhalb der Wohnhäuser zu bewundern sind. Die dürfen aber nicht fotografiert werden, daher hier nur  Fotos von Kopien  im Eingangsbereich:

Ein bisschen heile Welt 🙂

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